5: "Die Heiden von Kummerow" (1967)

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Wer kennt nicht die Serien „Ein Bayer auf Rügen“ oder „Hallo Robbie“? Weitgehend unbekannt ist, dass auf den Inseln Rügen und Hiddensee, sowie in der Hansestadt Stralsund seit fast 100 Jahren Filme gedreht wurden. Wir rufen einige der Filmstreifen wieder in Erinnerung ...

 

Wissen Sie noch, wie man dem Pastor - vom (Vilmnitzer) Kirchturm aus - auf den Hut pinkelte? Nein? Naja, vielleicht ein Grund die Filmrolle „Die Heiden von Kummerow“ wieder vom Staub der Zeit zu befreien. 1968 kam diese deutsch-deutsche Filmproduktion in die Kinos und entführte uns in eine Zeit als die Staatsgewalt noch Pickelhaube trug. Hier, in Kummerow (gedreht wurde auf der Insel Rügen – Anm. d. Red.), begegnen wir dem Viehhüter Krischan Klammbüdel.

 

Mit seinen Erzählungen bringt er die Kinderaugen der Dorfjugend zum glänzen. Und die hat – neben ihrem geliebten Krischan – auch jede Menge lustiger Streiche im Kopf. Dabei werden dem Pastor schon ´mal heimlich das Schinkenbrot gegen eine magere Musstulle eingetauscht. Doch die Idylle ist gestört. Ungemach droht mit der preußischen Gesetzgebung, weil der Gelegenheitsarbeiter Krischan keine Papiere vorweisen kann. Als bei einer Leibesvisitation von Krischan auch noch „unzüchtige“ Tätowierungen gefunden werden, ist guter Rat teuer... Doch schon bald ist klar, warum er Probleme hat: Als der Müller Düker sein Pferd totprügeln wollte, wandte sich Krischan gegen ihn. Nun sinnt der Müller auf Rache. Doch da hat er die Rechnung ohne Krischans kleine Freunde gemacht. Abenteuerlich, aber im Endeffekt erfolgreich suchen sie - gemäß der Romanvorlage von Ehm Welk - der Gerechtigkeit zum Durchbruch zu verhelfen. Die Gegensätze zwischen arm und reich verblassen dabei...

 

Übrigens: Neben einer erstklassigen Besetzung – u.a. Paul Dahlke als Pastor Breithaupt, Theo Lingen als Superintendent Sanftleben, und Ralf Wolter als Krischan Klammbütel (bekannter als „Sam Hawkins“ in unzähligen Karl-May-Verfilmungen – Anm. d. Red.) – blitzen erstmals auch Gesichter auf, die später ihren großen Durchbruch schaffen: Zu Ihnen zählt zweifellos Angela Brunner als Luise Bärensprung. Wir kennen sie als „Frau Puppendoktor Pille, mit der riesengroßen Brille“.

 

Weitere Informationen:

 

Regie: Werner Jacobs / Drehbuch: Kurt Hahne, Eberhard Keindorff, Johanna Sibelius / Produktion: Walter Koppel / Musik: Rolf A. Wilhelm / Kamera: Günter Haubold / Schnitt: Monika Schindler

 

Mitwirkende: Paul Dahlke: Pastor Breithaupt / Ralf Wolter: Krischan Klammbüdel / Fritz Tillmann: Müller Düker / Tatjana Iwanow: Frau Düker / Jörg Resler: Martin Grambauer / Rainer Penkert: Gottlieb Grambauer, sein Vater / Erika Müller-Fürstenau: Frau Grambauer / Gerald Schraml: Johannes Bärensprung / Angela Brunner: Luise Bärensprung, seine Mutter / Hans Klering: Nachtwächter Bärensprung / Wolfgang Jansen: Josef / Irene Korb: Hermine Breithaupt / Karin Heidemann: Ulrike Breithaupt / Theo Lingen: Superintendent Sanftleben / Günther Jerschke: Wachtmeister Niemeier / Jochen Sehrndt: Christian Wendland / Horst Kube: Bauer Trebbin / Wolfgang Hinz: Hermann / Hans Bussenius: Kantor Kannegießer / Günter Drescher: Bauer Fiebelkorn / Nico Turoff: Wirt Krüger / Albert Zahn: Otto Kienbaum

 

DVD (eine Bestellung ist hier u.a. möglich) Länge: 94 min.

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