Filmszene 19

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Wer kennt nicht die Serien „Ein Bayer auf Rügen“ oder „Hallo Robbie“? Seit fast 100 Jahren werden nun schon Filme auf den Inseln Rügen und Hiddensee, sowie in der Hansestadt Stralsund gedreht – zu ihnen zählt auch ein Film zur Geschichte des Unterwasserbootes ...

„Wer war Walter Bauer?“ Ehrlich gesagt, bevor wir uns mit diesem Abenteuerfilm beschäftigten, war auch uns der Name völlig unbekannt. Der nach 1945 „verschollene“ – nach dem Krieg als weltanschaulich unerwünscht geltende - Film „Geheimakte W.B.I“ versuchte im Ansatz diese geschichtliche Lücke zu schließen: Angeregt durch Seehunde verfolgt der bayrische Unteroffizier Wilhelm Bauer die Idee für die Konstruktion von Booten, welche sich auch unter Wasser fortbewegen können. Das Ziel: Seeblockaden könnten so vielleicht „unterlaufen“ werden. Zwar ist die Idee genial – aber auch extrem teuer. Ein Modell soll dafür - vorerst kostengünstig - den Weg ebnen. Das es zum Stapellauf von Bauers „Brandtaucher“ in Kiel kommt, grenzt angesichts des Fortgangs der Ereignisse schon fast an ein Wunder. Als jedoch das Boot nicht wieder auftaucht und die Besatzung zu verlieren droht, scheint die Vision des Erfinders wie eine Seifenblase zu zerplatzen. Nur durch die Hilfe des bayrischen Königs können nun die Tauchversuche am Starnberger See fortgesetzt werden. Hier kommt es allerdings zur folgenschweren Begegnung zwischen dem russischen Großfürsten Konstantin und Walter Bauer. Als der Adlige dem Konstrukteur das Angebot unterbreitet, ein Unterwasserboot auf einer Werft in Kronstadt herzustellen, kann Bauer nicht wiederstehen. Das Boot wird in Russland gebaut. Doch mit der Fertigstellung erhebt auch Russland den Anspruch auf die Erfindung für sich und verweigert den Männern um Walter Bauer die Ausreise. Bauer und seinen Freunden bleibt nur die Flucht. Das Wunderboot leistet dafür den notwendigen Dienst...
Natürlich wirft der Film „Geheimakte W.B. I“ – der sich am Roman „Der eiserne Seehund“ von Arthur Thies orientiert – auch viele Fragen auf. Einige Antworten suchte „á la carte“ deshalb im Gespräch mit Claudia Golling – der Tochter des Hauptdarstellers Alexander Golling. Der Schauspieler weilte zweimal zu Dreharbeiten auf der Insel Rügen. Nach „Der Dschungel ruft“ (s. Filmszene 15 – Anm. d. Red.) dann wieder 1941 zum Film über Walter Bauer. Beeindruckt von Rügen erzählte er seiner Tochter oft von den Außenaufnahmen im Sassnitzer Hafen Gedreht wurde schon damals mit einer entzückend zahmen Robbe. Eine der überlieferten Geschichten: Golling - der ein großer Tierfreund war – musste feststellen, dass sein Hund „Schnuffi“ wahnsinnig eifersüchtig auf den Seehund war. Noch bei der Mustervorführung des Films in München raste der sonst gut erzogene „Schnuffi“ in Richtung Leinwand – auf der der Seehund schwamm – und wollte ihm in die Nase beißen...
Auch erzählte Alexander Golling seiner Tochter oft von Lauterbach. Ob er hier Quartier bezogen hatte? Möglich wäre es, sollen doch weitere Außenaufnahmen zum Film hier entstanden sein. Als Beleg dafür könnte das Foto von den Putbussern Heinrich und Trudchen Osterberg gelten. Als Laiendarsteller wirkten sie an dem Film in zeitgenössischer Tracht mit.
Die Frage, warum der Film in Vergessenheit geraten ist, erklärt sich Claudia Golling heute aus der Verknüpfung des Films mit dem Schicksal des Regisseurs Herbert Selpin. Der als Perfektionist geltende Selpin begann im Anschluss mit den Dreharbeiten zum Film „Titanic“. Dabei soll er sich kritisch zum nationalsozialistischen System geäußert haben. Er wurde eingesperrt und kurze Zeit später erfuhr der mit ihm befreundete Alexander Golling, dass er sich aufgehängt hätte. Geglaubt hatte das zu dieser Zeit niemand. Später, als der Wilhelm-Bauer-Film auf einer Matinee lief, kam der Name Herbert Selpin nicht mehr vor. Er wurde ausgelöscht.

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